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05.11.2019 / Niklas Siegrist

Gut gerüstet für das Leben am Boden und bald bereit, abzuheben

Als ich 2001 zur Welt kam, trat mein Vater bei Müller Martini gerade seine neue Stelle an. Heute erfreut er sich mit seinen 53 Jahren unverändert an der Vielseitigkeit seines Berufs als Hardware-Konstrukteur, während ich, mittlerweile 18-jährig, als Kaufmann-Lehrling die Müller Martini-Website betreue und davon träume, Pilot zu werden. 

Zu Hause am Küchentisch ist die Firma immer wieder Gesprächsthema. Beim Mittagessen erzählen mein Vater und ich kurz, was wir aktuell so tun. Sogar meine Mutter kommt mittlerweile mit, wenn wir über die Arbeit sprechen. Früher, als meine Schwester Malin bei Müller Martini die Lehre als Logistikerin absolvierte, sprachen wir noch viel mehr über die Firma. 

Im beruflichen Alltag selbst haben Vater und ich wenig miteinander zu tun. Man trifft sich ab und zu am Kaffeeautomaten, geschäftliche Berührungspunkte gab es lediglich während meiner Einsätze für die Personalabteilung und den Verkauf.

Als Kaufmann-Lehrling bei Müller Martini wechsle ich alle sechs Monate die Abteilung. Einkauf, Personal und Buchhaltung zum Beispiel habe ich schon gesehen. Jetzt ist die Marketingabteilung mein Daheim. Ich bin zuständig für die Website von Müller Martini, lade Blogs und Pressemitteilungen rauf und behalte das Erscheinungsbild im Auge. Dazu gibt es natürlich Richtlinien, ein gewisser Gestaltungsfreiraum steht mir aber durchaus zur Verfügung. Ich kann zum Beispiel selber bestimmen, welche Zitate ich hervorhebe und wo ich sie platziere. Die Arbeit mit Text und grafischen Elementen mag ich sehr, zudem gefällt mir die Verantwortung, welche die Aufgabe mit sich bringt. 
Mir gefällt die Abwechslung, die einerseits Neukonstruktionen und andererseits Anpassungen an bestehenden Anlagen mit sich bringen
René Siegrist, Hardwarekonstrukteur
Die Lehrabschlussprüfung im Zentrum
Ich kann mir gut vorstellen, auch selber Blogs zu verfassen, aber eher zu einem späteren Zeitpunkt, denn momentan bin ich ausgelastet. Im Zentrum meines dritten und letzten Jahres als Lehrling von Müller Martini steht die Lehrabschlussprüfung. Eine der Aufgaben ist der Beschrieb von internen Prozessen. Ich muss zum Beispiel aufzeigen, was alles hinter einem Müller Martini-Blog steckt, jeden Schritt beschreiben, den es von der Idee bis zur Live-Schaltung auf der Website braucht. Ein anderer Auftrag ist die Vorstellung einer neuen Maschine, die noch nicht mal einen Namen trägt. 

Dazu muss ich Kontakt zur Technikabteilung aufnehmen, um mir die nötigen Informationen zu beschaffen. Bei solchen Dingen hilft mir mein technisches Verständnis, das durchaus vorhanden ist. Was mir fehlt, ist das räumliche Vorstellungsvermögen. Zudem stellte ich während der Schnupperlehre als Automatiker fest, dass meine praktischen Fähigkeiten sehr beschränkt sind. Das weiss natürlich auch mein Vater, der bei der Berufswahl folgende Empfehlung abgegeben hat: «Du machst am besten etwas, bei dem die motorischen Fähigkeiten nicht im Vordergrund stehen.»

Vater wollte einst Maschinenzeichner werden, genau wie Grossvater, absolvierte dann aber die Lehre als Elektromonteur (heute Elektroinstallateur). Danach arbeitete er für die Zofinger Maschinenfabrik Hämmerli, die es heute nicht mehr gibt. Bald folgte sein erstes Engagement bei Müller Martini. Ab 1987 und für dreieinhalb Jahre erstellte er in der Arbeitsvorbereitung Elektrozeichnungen für die Serienmontage. Es folgten zehn Jahre im Betriebsunterhalt bei Franke im Nachbarort Aarburg, einem weltweit bekannten Anbieter von Produkten für Haushaltsküchen, Grossküchen und den Hygienebereich, bevor er 2001, dem Jahr meiner Geburt, zu Müller Martini zurückkehrte.

Damals arbeitete er als Versuchsmechaniker, heute als Hardware-Konstrukteur. Seit elf Jahren beschäftigt sich mein Vater beispielsweise mit dem Aufbau der Schaltschränke und Bedienelemente. Als Hardware-Konstrukteur bildet er die Schnittstelle zwischen Softwareengineering und Mechanik. «Ich muss das Rad nicht neu erfinden, aber es ist schon immer anders», erklärt er. «Mir gefällt die Abwechslung, die einerseits Neukonstruktionen und andererseits Anpassungen an bestehenden Anlagen mit sich bringen.»
 


René Siegrist (53) ist gelernter Elektromonteur und arbeitet als Hardwarekonstrukteur für Müller Martini. Sohn Niklas ist 18-jährig und steht im dritten Jahr seiner Kaufmann-Lehre, aktuell ist er in der Marketingabteilung von Müller Martini beschäftigt.
 
Vater beeinflusst mich und ich ihn
Zu meinem Vater habe ich einen engen, sehr guten Bezug. Wir reden viel miteinander, jeder beeinflusst den anderen auf eine gewisse Weise. Zum Beispiel war ich die treibende Kraft bei seinem letzten Autokauf, indem ich ihn einfach zur Testfahrt anmeldete. Er wiederum hat einiges zu erzählen, wenn es um Musikstile geht. In seinen jungen Jahren war er sogar DJ «Sigi» in der Disco Circle in Zofingen. Er bevorzugt harte Rockmusik, zu Hause laufen oft der Radiosender Virgin Rock sowie Bands wie Iron Maiden und Krokus. Kaum zu glauben, dass er in den 1980er-Jahren in Luzern ein Modern-Talking-Konzert besuchte. Ich selber mag Rock und elektronische Musik, hatte fünf Jahre Keyboardunterricht und spiele seit vier Jahren Klavier.

Dass Vater bei Müller Martini arbeitet, hat bei der Wahl des Arbeitgebers sicher eine Rolle gespielt, durch ihn wusste ich schon früh Bescheid über den weltbekannten Ruf der Firma. Während der Berufswahl erledigte ich aber alles selber, kommunizierte zum Beispiel selbstständig mit den Verantwortlichen von Müller Martini. Ich besuchte einen Informationsanlass und liebäugelte erst mit der Automatikerausbildung. Danach erlebte ich Zukunftstage mit meinem Vater und meinem Patenonkel, einem Maler. Schliesslich absolvierte ich Kaufmann-Schnupperlehren (KV) bei Müller Martini und bei einer Versicherung. 

Das KV gefiel mir von allen Berufen am besten. Es bietet enorm viele Möglichkeiten. Ich kann mir gut vorstellen, eine Weiterbildung im Bereich Buchhaltung/Controlling/Treuhand zu machen. «Du darfst damit nicht zu lange warten», pflegt mein Vater zu sagen. Er selber besuchte im Lauf der Jahre zahlreiche Kurse, unter anderem in Automation, Pneumatik, Hydraulik oder Robotik. Dennoch hadert er manchmal mit seinem Werdegang: «Vielleicht hätte ich früher mit der Weiterbildung anfangen sollen.»
 
Man muss stets dranbleiben, dann verlernt man das Lernen nicht.
René Siegrist, Hardwarekonstrukteur

Bubentraum Linienpilot: bald kann es losgehen
Mein Wunsch ist, über den Lehrabschluss von 2020 hinaus bei Müller Martini zu bleiben, als Übergangslösung bis zur Rekrutenschule wäre super. Danach will ich versuchen, meinen Bubentraum zu verwirklichen: Ich will Linienpilot werden. Die Fliegerei hat mich immer fasziniert, mein Vater sagt, ich hätte schon aus dem Kinderwagen den Flugzeugen am Himmel nachgeschaut. Via Bücher, Internet und Erlebnistage auf dem Flughafen eignete ich mir bereits einiges Wissen an. Der Weg ist klar: Nach der Rekrutenschule, die ich voraussichtlich im Winter 2020/21 absolvieren werde, melde ich mich bei der Fluggesellschaft Swiss für den Eignungstest an. Bestehe ich diesen, steht einer Ausbildung zum Piloten nichts im Weg.

Vater schwelgt dann und wann gerne in der Vergangenheit: «Vor 30 Jahren war Müller Martini hier der Arbeitgeber schlechthin, eine Vorzeigefirma, von der meine Kollegen immer schwärmten. Dass danach wirtschaftliche Umwälzungen für enorme Veränderungen sorgten, ist der Lauf der Zeit.» Aus seiner Sicht hat sich Müller Martini nun auf einem guten Niveau stabilisiert. Er ist zuversichtlich, kann aber gewisse Zukunftsängste nicht ganz ignorieren. Die Situation am Markt gibt ihm zu denken. Umso mehr versucht er, persönlich à jour zu sein und seinem Rezept zu folgen: «Man muss stets dranbleiben, dann verlernt man das Lernen nicht.» Den Leitsatz merke ich mir.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Du interessierst Dich für eine der vielen Berufsausbildungen, die Müller Martini anbietet? Dann besuche doch die Ausbildungsseite auf der Müller Martini-Website oder schau dir diese Ausbildungsbroschüre an. Wir freuen uns über Dein Interesse!


Ihr 
Niklas Siegrist
Kaufmann Lehrling bei Müller Martini in Zofingen

 
05.11.2019 Niklas Siegrist Kaufmann Lehrling bei Müller Martini in Zofingen