26.04.2022 / James Blom

Der Earth Day geht alle an

Am 22. April haben wir weltweit den Earth Day begangen. Ein idealer Anlass, wieder einmal über die Bedeutung von Umweltschutz in der grafischen Industrie und explizit der Weiterverarbeitung gedruckter Produkte nachzudenken.

Aufgrund des Einsatzes von Papier – dessen Grundstoff von Bäumen stammt – kämpft der kommerzielle Druck seit Jahren mit einem schlechten Ruf. Es heisst, Druck sei schlecht für die Umwelt, insbesondere für unsere Wälder. Die digitalen Medien haben sich das zunutze gemacht und stellen sich im Vergleich zum Druck als umweltfreundliche Lösung für die Verbreitung von Informationen dar. 

Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Auch wenn elektronische Informationen selbst keinen CO2-Fussabdruck hinterlassen, hat die Infrastruktur für die digitale Informationsvermittlung und -speicherung einen grossen Einfluss auf die Umwelt. Die riesigen Server-Farmen, in denen Datenzentren untergebracht sind, die Suchmaschinen betreiben und Streamingdienste anbieten, verbrauchen enorme Mengen an elektrischer Energie (lesen Sie dazu auch den Blog. Der Strom stammt zum Teil immer noch aus nicht gerade umweltfreundlichen Quellen wie Kohle, Öl und Erdgas. Es gibt Schätzungen, wonach die Internet-Infrastruktur heute 10 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs ausmacht und diese Zahl bis 2030 auf 20 Prozent ansteigen wird! Das ist ein ziemlich grosser CO2-Fussabdruck!

Nur 2 Prozent 
In einem ausgezeichneten Artikel des Garage-Teams von HP "Printing can be more sustainable than you think" vom September 2019 können Sie nachlesen, wie die Druckindustrie die Aufforstung unterstützt und sich an Umweltschutz-Programmen beteiligt. Damit trägt sie ihren Teil dazu bei, unseren Planeten nachhaltig zu schützen. Statt die natürlichen Ressourcen zu verschwenden, leistet die grafische Industrie einen wichtigen Beitrag zu ihrer Erhaltung. 

Auch gut zu wissen: die Weiterverarbeitung von Druckerzeugnissen macht gerade mal 2 Prozent des CO2-Fussabdrucks eines kommerziellen Druckprodukts aus. Das ist für Müller Martini jedoch kein Grund, nicht umweltbewusst zu handeln. Jeder in der Druckbranche ist dafür verantwortlich, die Welt so gesund wie möglich zu erhalten...und das geht natürlich weit über Bäume hinaus.

Wir schützen die Umwelt
Bereits bei der Herstellung und Montage trägt Müller Martini seinen Teil dazu bei, den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Unsere Maschinen werden in der Schweiz und in Deutschland hergestellt. Beide Länder gehören zu den zehn besten in der Rangliste des Environmental Performance Index

Unsere Fabriken halten sich ausserdem an die europäischen REACH-Normen, welche die Verwendung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien regulieren. Für uns ist Umweltschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis.

Energiesparende Maschinen
Maschinen aus unserem vielseitigen Maschinenportfolio können nach der Produktion in einem umweltbewusst handelnden grafischen Betrieb zum Einsatz kommen. Wir integrieren stromsparende Elektronik und intelligente Steuerungen in alle unsere modernen Geräte. Wir regeln die Geschwindigkeiten unserer Motoren präzise, um sie der Produktionsgeschwindigkeit anzupassen. 

Für den Antrieb unserer Maschinen verwenden wir energieeffiziente Motoren der Klasse IE3, um den Energieverbrauch während des Betriebs zu senken. Energieintensive Geräte, wie zum Beispiel Leimtöpfe, versetzen wir in einen Öko-Modus, wenn die Produktion ruht. Wir bieten Book-of-One-Lösungen wie den Klebebinder Vareo PRO und den Schneidroboter InfiniTrim an, die von unserem Workflow-System Connex verwaltet werden. Damit werden nur die tatsächlich benötigten Produkte hergestellt und Abfall reduziert. 

Weniger Reisen
Bei Müller Martini versuchen wir ausserdem, die Umweltbelastung durch Reisen unserer Mitarbeiter zu verringern. Mit MMRemote, unserem Ferndiagnose-System, reduzieren wir die Anzahl der Vor-Ort-Einsätze unserer Servicetechniker. Sie sind in der Lage, eine Vielzahl von Problemen zu beheben, ohne in ein Flugzeug steigen oder mit dem Auto fahren zu müssen. Wenn unsere Kunden es wünschen, bieten wir professionelle Online-Vorführungen unserer Maschinen an. So können sie unserer Lösungen kennenlernen, ohne weit reisen zu müssen.

Auch wenn wir sicher noch weitere Möglichkeiten haben, die Umweltauswirkungen unserer Maschinen zu verbessern, und wir nicht perfekt sind, bin ich stolz auf das Engagement von Müller Martini, unsere natürlichen Ressourcen zu erhalten und gleichzeitig unsere wirtschaftlichen Ziele zu erreichen.

Ihr
James Blom
Manager Electrical Engineering, Müller Martini Region North America
 
26.04.2022 James Blom Manager Electrical Engineering, Müller Martini Region North America