Wenn Müller Martini auf der drupa 2024 unter dem Motto «Driving the Digital Transformation» vier hochautomatisierte und in den Connex-Workflow eingebundene industrielle Produktionslinien präsentiert, dann werden sich viele Gespräche auf dem Messestand um das Thema Smart Factory drehen. In einem zweiteiligen Blog zeigen Adrian Mayr (Leiter Produkt Management) und Markus Bracher (Leiter Solutions-Engineering) auf, warum Müller Martini auf diesem Gebiet die Nase vorn hat und wohin der Weg der Smart Factory führen wird.
Auch wenn wir im Bereich der digitalen Transformation und der Smart Factory ein zunehmendes Interesse unserer Kunden – nicht selten verbunden mit einem Generationenwechsel, bei dem jüngere Leute mit modernen Visionen zu Entscheidungsträgern werden – verspüren, so sind doch viele grafische Betriebe immer noch ein gutes Stück von einer Smart Factory entfernt. Denn es gibt hierfür zugegebenermassen einige Hürden. Neben der Investition in neue Technologie – sprich digitale Maschinen – braucht es auch einiges an Know-how für die entsprechenden (neuen) Geschäftsprozesse. So muss man insbesondere den kompletten Datenfluss gut verstehen. Hinzu kommt eine gewisse Unsicherheit. Viele unserer Kunden fragen sich, was der (digitale) Markt letztlich hergibt und ob sich ihre Investitionen auszahlen.
Die Vernetzung und Automatisierung werden fortschreiten
In der Praxis braucht es vielenorts Vereinfachungen, um wirtschaftliche Lösungen anbieten zu können. Das entspricht nicht immer den Idealvorstellungen der Kunden. Diese wünschen sich natürlich eine Ideallösung, haben jedoch Respekt vor den dafür nötigen Investitionen. Deshalb sprechen zwar viele Kunden von der Smart Factory, sie sind in der Realität aber noch ein paar Schritte entfernt. Denn es braucht tiefgreifende Restrukturierungen, um von einer konventionellen zu einer smarten Fabrik zu werden.
Dessen ungeachtet sind wir jedoch überzeugt, dass die Vernetzung und damit einhergehend auch die Automatisierung in unserer Branche fortschreiten wird – ja fortschreiten muss. Das Thema ist deshalb so wichtig, weil der Druck auf die grafischen Unternehmen zunehmend grösser wird. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Thema Personal. Zum einen bereitet der Fachkräftemangel vielen Unternehmen grosse Sorgen. Zum andern geht es bei der Smart Factory aber nicht nur um die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeitender, sondern aufgrund der hohen Komplexität der Digital-Systeme auch darum, Fehlerquellen zu vermeiden und damit die Zuverlässigkeit und Produktivität der gesamten Anlage sicherzustellen.
Die Lights-out-Factory ist noch Zukunftsmusik
Der Faktor Personal ist deshalb ein wichtiger Treiber bei der Suche nach höherer Automation. So entwickeln wir beispielsweise als weiteres Puzzlestück zur Smart Factory gemeinsam mit Hunkeler neue Intralogistik-Lösungen mittels Bändern, Puffern, Trolleys und Robotern für die Zufuhr und den Abtransport von Rollen, Signaturen, Buchblocks und Umschlägen bei der digitalen Buchproduktion. Damit werden die einzelnen Maschinen mittels intelligenter Transportstrecken zu autonomen Produktionszellen. Am drupa-Stand 1B50 präsentieren wir übrigens eine Fadenheftmaschine Ventura MC mit einem Solema-Roboter, der die fertigen Produkte auf die Palette abstapelt.
Wir sind zwar auf dem Weg zu autonom produzierenden Systemen. Von der sogenannten Lights-out-Factory sind wir jedoch noch ein Stück entfernt – sowohl technisch, als auch vom Blickwinkel des organisatorischen Umfelds und der Wirtschaftlichkeit. Denn die Prozesse in der One-Off-Produktion sind noch nicht so langzeitstabil, dass sie gänzlich ohne Aufsicht auskommen. Kein heute verfügbares Buchproduktions-System läuft eine Nacht lang durch, wie man das von der spanenden Fertigung kennt. Zudem müsste – wie oben angedeutet – auch die ganze Intralogistik mit Beladung und Entladung automatisiert werden.
Menschen wissen, wie man qualitativ gute Bücher macht
Neben den Zwischenschritten ist insbesondere die Überwachung des Papierflusses eine grosse Herausforderung. Denn Papier ist ein lebendiges Material. Deshalb wird es auch in der Smart Factory immer ein gewisses Mass an menschlicher Achtsamkeit brauchen.
Unser Ziel ist es jedoch, die Anlagen so benutzerfreundlich zu entwickeln, dass es als Troubleshooter keinen Superman, sondern lediglich einen Supervisor braucht, der etwas von IT versteht und wissen muss, wie man aus Fehlerquellen herauskommt.
Dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine wird folglich auch in der Smart Factory immer eine wichtige Rolle zukommen. Menschen haben die Erfahrung und wissen, wie man qualitativ gute Bücher macht. Zwar verlagert sich dieses Wissen immer weiter in die Maschinen. Anhand von Vorlagen, Auftragstickets, Sensorik, smarten Algorithmen und Bildverarbeitungssystemen kann sich die Maschine immer besser selber einstellen. Und vielleicht helfen auch Machine Learning oder Künstliche Intelligenz früher oder später dabei. Aber der Mensch ist und bleibt unverzichtbar als Aufsichtsperson, als Universalwerkzeug für Ausnahmesituationen und für die Fehlerbehebung.
Ohne Connex geht gar nichts
Neben dem Faktor Mensch ist das Workflow-System der Schlüssel für eine effiziente Produktion für die Smart Factory. Unser
Connex-System ist ein entscheidender Treiber hinter der digitalen Transformation. Wenn man die notwendige Funktionalität berücksichtigt, um alle Varianten und Einflüsse im Herstellprozess dynamisch und ohne manuelle Einflussnahme abzubilden, ist das schon eine eindrückliche Sache. Ein typisches Beispiel ist die korrekte Seitenanordnung – das Impositioning – auf der Druckbahn mit allen notwendigen Marken, Codes und aus der Weiterverarbeitung für ein qualitativ einwandfreies Produkt zu berücksichtigenden Variablen. Und das im Extremfall dynamisch wechselnd von Produkt zu Produkt.
Ohne Connex hat man einzelne Fertigungsinseln und eine Ansammlung von Maschinen – erst Connex als skalierbares Workflow-System, bei dem unsere Kunden wählen können, welche Bausteine sie brauchen, ermöglicht die Smart Factory als ein integriertes System.
Wir laden Sie herzlich in, uns an der
drupa am Stand 1B50 zu besuchen. Dort zeigen wir Ihnen, wie die Smart Factory von heute funktioniert und welche Vorteile Ihnen ein integriertes System bringt.
Ihre
Adrian Mayr, Leiter Produkt Management Müller Martini
Markus Bracher, Leiter Solutions-Engineering Müller Martini
Haben Sie Fragen zur Smart Factory? Dann kontaktieren Sie Adrian Mayr oder Markus Bracher. Wir helfen Ihnen gerne weiter!