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04.12.2024

C.H. Beck verbindet Tradition mit der Moderne – mit einem Alegro in der Hauptrolle

Weil die Auflagen permanent sinken und damit kürzere Umrüstzeiten gefordert sind, hat die Druckerei C.H. Beck in Nördlingen im Freistaat Bayern den Bolero durch einen ebenfalls von Müller Martini stammenden Alegro ersetzt. «Der neue Klebebinder passt optimal in unser Konzept, da wir mit ihm unseren Kunden auch bei kleinen Auflagen die qualitativ hochwertige, für ein perfektes Layflat-Verhalten sorgende Dispersions-Klebebindung anbieten können. Das kann kein anderer Klebebinder in diesem Segment!», sagt Sebastian Birzele, Bereichsleiter Buchbinderei.
 
Nicht viele grafische Unternehmen können auf eine 261-jährige Firmengeschichte zurückblicken – wohl aber die Druckerei C.H. Beck. 1763 von Carl Gottlob Beck gegründet und nach seinem Sohn und Nachfolger Carl Heinrich Beck benannt, wird die C.H. Beck-Gruppe – zu der auch ein Verlag gehört – heute in der sechsten und siebten Generation von der Familie Beck geführt.
 
Spezialist für Dünndruck-Produkte
Sie formte die Druckerei C.H. Beck zu einem modernen Systemdienstleister für Medienlösungen. «Wir bieten unseren Kunden sämtliche Leistungen an – von Satz, Print und elektronischen Medien bis hin zur Logistik. Im Druck sind wir unter anderem auf die Verarbeitung von Dünndruckpapier bis hinunter zu 28g/m² spezialisiert», sagt Sebastian Birzele (im Bild oben links, daneben Ralph Zängerle, Regionalverkaufsleiter Müller Martini).
 
Ein Grossteil der Kunden – Fachverlage, Kirche, Publikumsverlage und Industrie – kommt aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland. «Dank unserer hohen Kompetenz in der Verarbeitung von Dünndruck-Produkten fertigen wir jedoch auch viel für das europäische Ausland. Wir sind hier sogar weltweit tätig, da speziell religiöse Titel von uns sogar bis nach Südamerika und Afrika verschickt werden», unterstreicht Sebastian Birzele nicht ohne Stolz.
 
Eine umfangreiche Alegro-Linie
Die im Zwei-bis-drei-Schicht-Betrieb beschäftigten 300 Mitarbeitenden finden im Werk in Nördlingen einen modernen Maschinenpark vor – so auch einen Alegro von Müller Martini. Die Klebebindelinie ist umfangreich konfiguriert: 24-Stationen-Zusammentragmaschine 3694 mit Bogenerkennung Asir 3, Auslage Universo (für vorgesammelte Produkte, die fadengeheftet werden), Buchblockanleger mit Solema Autoload (zum Anlegen von fadengehefteten oder hilfsverleimten Digitaldruck-Blocks), Vorsatzblattanleger, PUR-Düse, zweimal Kaltleim PVA mit IR-Zwischentrocknung, Gazestation, Trommel-UAL, HF Trocknung, Pressung, Abtransport mit Buchstapler CB18 und Solema-Cruiser-Auslage vor einem speziellen Trocken-Schrank, Auslage in Kolbus-Palettierer oder in den In-line-Trocken-Schrank (zum Aushärten der Kaltleimbücher vor dem Schneiden und zur Reduzierung von Auswachsen), Trennsäge, Dreischneider Orbit, Frontschneider FA 650, BVM-Folierung und Palettierer. Der Alegro ersetzte einen 2009 in Betrieb genommenen Bolero von Müller Martini.
 
 

Erfahren Sie in diesem Video, welche Vorteile der Klebebinder Alegro der Druckerei C.H. Beck in der täglichen Arbeit bringt und sehen Sie live die Produktion der unverwechselbaren Reclam-Büchlein.

Der Alegro passt optimal in unser Konzept
«Einer der Hauptgründe für unsere Investition waren die permanent sinkenden Durchschnittsauflagen», sagt Sebastian Birzele. «Mit dem Bolero konnten wir diese im unteren Bereich teilweise nicht mehr wirtschaftlich abbilden. Der Alegro hingegen passt optimal in unser Konzept, da wir mit ihm unseren Kunden auch bei kleinen Auflagen die qualitativ hochwertige Dispersions-Klebebindung anbieten können. Das kann kein anderer Klebebinder in diesem Segment!»
 
Auf dem Alegro verarbeitet C.H. Beck nahezu das komplette Produktspektrum. Sowohl Softcover als auch Buchblocks für Hardcover (finale Fertigung auf einer Buchlinie BF 527 von Kolbus) – aus dem Digitaldruck ebenso wie aus dem Offsetdruck. Sehr zur Zufriedenheit von Sebastian Birzele: «Unsere Leistungserwartungen wurden vollumfänglich erfüllt. Wenn der Alegro eine noch grössere Buchblockdicke abbilden könnte, hätten wir wahrscheinlich schon einen zweiten gekauft.»
 
Laufleistung um mehr als 10 Prozent gesteigert
Die Maschinenführer schätzen die einfache und intuitive Bedienung und die zentralen Steuerungsmöglichkeiten des Alegro. Dabei leistet insbesondere das Book Data Center (BDC), das alle relevanten Buchmessdaten für die gesamte Klebebindelinie erfasst, wertvolle Dienste.
 
Den grossen Vorteil des Alegro sieht der Bereichsleiter Buchbinderei in seinen kurzen Umrüstzeiten. «Wir können dank der hohen Automatisierung selbst umfangreiche Umstellvorgänge, beispielsweise von dünnen Softcover- zu dicken Hardcover-Produkten, in kürzester Zeit bewältigen. Gleichzeitig haben wir wegen der besonderen Konfiguration unserer Maschine die Möglichkeit, parallel zwei verschiedene Jobs zu bearbeiten. Während wir an der Zusammentragmaschine einen Block für die Fadenheftung vorsammeln, können wir am Klebebinder parallel Digitaldruck-Aufträge über den Buchblockanleger verarbeiten. Es gibt Tage, an denen wir 15 bis 20 verschiedene Aufträge auf dem Alegro produzieren. Gegenüber dem Bolero steigerten wir unsere Laufleistung um mehr als 10 Prozent und konnten unsere Position am Markt weiter ausbauen.»
 
Seit vielen Jahren Partner von Reclam
Zu den Stärken des Familienunternehmen gehört es, je nach Anforderungen seiner Kunden auf Trends in den Bereichen Hardcover (macht etwa ein Fünftel des Volumens aus) und Softcover flexibel reagieren. Das Produktportfolio im Softcover-Bereich ist sehr breit gefächert. Eines der Hauptprodukte ist das klassische Taschenbuch aus dem Belletristik-Bereich.
 
So ist C.H. Beck schon seit vielen Jahren Partner von Reclam und produziert seit 2022 im Doppelnutzen sämtliche Offset-Auflagen der oft nur 2 mm dünnen, mit ihren gelben Umschlägen unverwechselbaren Titel aus der Reclam-Universal-Bibliothek.
 
Digitaldruck im Vormarsch
Im Softcover-Bereich liegt die kleinste Auflage bei einem Exemplar, die höchste regelmässig bei rund 120'000 Exemplaren – bei einem Durchschnitt von rund 3000. Gedruckt wird auf drei Offset-Rotationen und einer digitalen Rollendruckmaschine. Aktuell überwiegt der Offsetdruck noch deutlich. Vor fünf Jahren war der Anteil des Digital-Volumens noch um gut die Hälfte geringer. Weil der Markt massiv in Bewegung ist, geht Sebastian Birzele aber davon aus, «dass wir in fünf Jahren einen Grossteil unseres Umsatzes aus dem Digitaldruck erzielen werden.»
 
Schon heute werden in Nördlingen Auflagen über 3000 Exemplare digital gedruckt. «Dabei ist es uns wichtig, dass unsere Kunden keinerlei Qualitätsunterschied (sowohl im Druck als auch in der Bindung) zwischen einem im Offsetdruck klassisch und einem im Digitaldruck hergestellten Produkt erkennen können.»