08.04.2022

Presto II mit Connex – weil Vernetzung immer wichtiger wird

Die Vernetzung aller Produktionsprozesse gewinnt insbesondere bei Kleinauflagen immer mehr an Bedeutung. Deshalb hat die Meisterschule für industrielle Buchbindetechnik in München ihren Sammelhefter Presto II an das ebenfalls von Müller Martini stammende Workflow-System Connex angeschlossen.

«Wir müssen den angehenden Meisterinnen und Meistern zeigen, wohin sich die buchbinderische Technik entwickelt und welche Bedeutung die Weiterverarbeitung für die Fertigung attraktiver Printprodukte hat», sagt Fachlehrer Wolfram Hohl – seines Zeichens selbst gelernter Buchbinder mit Meisterabschluss. Er setzte sich deshalb dafür ein, dass der vor bald zwei Jahren in München installierte Sammelhefter Presto II mit Connex verlinkt wird. 

«2016 wurde mir beim Besuch der drupa erstmals so richtig bewusst, wie wichtig ein automatisierter Workflow ist. Die Vernetzung von Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung mit Stichworten wie Barcodes, ASIR-Code und JDF/JMF ist deshalb zukunftsträchtig, weil die Druckauflagen ja laufend bis hinunter zu Book-of-One sinken und eine automatisierte, wirtschaftliche Produktion mit möglichst wenigen händischen Eingriffen erfordern.»

Trotzdem: Ganz ohne «Handarbeit» geht es auch für die angehenden Buchbindetechnik-Meisterinnen und -Meister nicht. Deshalb entschied sich die Münchner Fachschule – die einzige dieser Art in Deutschland – als Nachfolgemodell für einen Sammelhefter 321 von Müller Martini für einen Presto II. «Dessen Dateneingabe erfolgt zwar elektronisch», sagt Wolfram Hohl. «Aber grundlegende Einstellungen werden von Hand vorgenommen, was zu einem besseren Verständnis des Sammelhefters führt.»

Vertieft wird dieses Verständnis als ideale Kombination zwischen Theorie und Praxis mit regelmässigen Besuchen bei Maschinenherstellern. So war Wolfram Hohl unlängst erst mit einer gesamten Klasse und einen Monat später auch noch mit einer Fachkollegin und einem Fachkollegen (siehe Bild) im Print Finishing Center von Müller Martini. Dabei galt das Interesse nicht nur der Sammelheftung, sondern dem gesamten Maschinenpark – zumal die Münchner Schule von Müller Martini auch über eine Fadenheftmaschine Ventura MC 160 verfügt. 

«Für uns ist es immer wieder eindrücklich, so viele Anlagen für die verschiedensten Segmente der Druckweiterverarbeitung auf engstem Raum zu sehen», sagt Wolfram Hohl. Es standen jedoch nicht nur die Maschinen im Fokus, sondern: «Noch wichtiger ist es – gerade mit Blick auf Kleinauflagen – die Prozesse zu verstehen.»

Auf YouTube finden Sie diesen Imagefilm der Meisterschule für Buchbindetechnik in München zum Thema industrielle Druckweiterverarbeitung.