27.11.2020

Primera PRO – wenn ein höherer Netto-Output gefragt ist

Acht Jahre lang vertraute die Kyburz AG im Zwei-Schicht-Betrieb auf zwei unterschiedlich lange Sammelhefter Primera E140 von Müller Martini – der eine mit acht, der andere mit vier Anlegern. «Mittelfristig drängte sich ein Retrofit mit grösserem Serviceaufwand auf», sagt Patrick Kyburz, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Zusammen mit seinem Vater Koni Kyburz, der die Firma 1972 gegründet hatte, evaluierte er deshalb eine neue Lösung.
 
«Wir haben uns», so Patrick Kyburz, «auf dem Markt eingehend umgesehen und verschiedene Systeme angeschaut. Natürlich hatte Müller Martini aufgrund unserer jahrelangen guten Erfahrungen einen gewissen Heimvorteil. Und so kam die Anfrage, für den neulancierten Primera PRO als Pilotkunde zu wirken, genau zum richtigen Zeitpunkt.»
 
Hohe Formatvariabilität
Während mehrerer Monate testete die Kyburz AG die beiden neuen Sammelhefter – der lange mit Umschlaganleger, acht Anlegern und Mittelschnitt-Ausrüstung, der kurze mit Umschlaganleger, vier Anlegern und Mittelschnitt-Ausrüstung, dazu ein Warenkleber und ein Kreuzleger Robusto – auf Herz und Nieren. Eine spannende Zeit, wie Patrick Kyburz betont: «Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen klappte bestens, und Müller Martini übernahm viele Anregungen von uns.»
 
Zu den grössten Stärken des neuen Primera PRO gehört seine hohe Formatvariabilität. Für die auf personalisierte Mailings, Self-Mailer, individualisierte Prospekte, Broschüren und Flyer spezialisierte Kyburz AG ein äusserst wichtiger Aspekt, «da wir viele spezielle Produkte haben» (Patrick Kyburz).
 
Diese werden jedoch nicht nur variabler, sondern weisen auch immer öfter kleinere Auflagen zwischen 500 und 2500 Exemplaren auf. Und da spielt der Primera PRO mit der erweiterten Servo-Technologie einen zusätzlichen Pluspunkt aus – seine kurze Umrüstzeit. Zusammen mit der hohen Produktionssicherheit sorgt das schnellere Einrichten laut Patrick Kyburz für einen «deutlich höheren Netto-Output als die beiden Vorgängermodelle.»
 
«Das schwächste Glied bestimmt den Takt»
Dass seine beiden neuen Sammelhefter nicht nur ruhig, sondern auch zuverlässig laufen, ist für den Vorsitzenden der Geschäftsleitung ein wichtiger Eckpfeiler des Erfolgs: «Bei komplexen Produkten bestimmt immer das schwächste Glied den Takt. Deshalb muss bei einem Sammelhefter alles stimmen – vom Anleger bis zum Dreischneider.» Stichwort Dreischneider: Dieser wurde von Müller Martini für den Primera PRO komplett neu entwickelt. Er ist voll dickenvariabel und stellt sich pro Produkt selber ein.
 
Patrick Kyburz ist überzeugt, dass seine Firma mit den beiden 14 000-Takte-Sammelheftern und der ebenfalls in diesem Jahr in Betrieb genommenen neuen Digitaldruckmaschine Xerox Versant 180 mit integriertem Finishing die Position auf dem Markt zusätzlich gestärkt hat. «Darauf legen wir unsere Neuinvestition auch aus.»
 
Patrick Kyburz (rechts), Vorsitzender der Geschäftsleitung: «In einem Hochlohnland wie der Schweiz brauchen wir neue technologische Lösungen, um kostengünstig zu produzieren.» Links Richard Hofer, Verkaufsleiter Müller Martini.

Neue technologische Lösungen für kostengünstige Produktion
Die 135 Mitarbeiter beschäftigende Kyburz AG ist eines von wenigen grafischen Unternehmen in Europa, das auf solche Mailing-Produkte spezialisiert ist. Es beliefert nicht nur Kunden im Hauptmarkt Schweiz, sondern in mehreren europäischen Ländern – für Deutschland oft mit Auflagen von mehreren Millionen. «Das ist jedoch nur möglich, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Den letztlich geht es fast immer um den Preis. Und deshalb brauchen wir – erst recht in einem Hochlohnland wie der Schweiz – neue technologische Lösungen, um kostengünstig zu produzieren», unterstreicht Patrick Kyburz.
 
Zu seinem Erfolgsgeheimnis gehört seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit Werbeagenturen. «Sie zeigen uns ihre Ideen auf. Im Gespräch zwischen den Kreativen und unseren Produktionsfachleuten schälen wir dann heraus, was herstellbar, bezahlbar und postalisch versendbar ist.»
 
Die Kyburz AG machte sich jedoch nicht nur mit innovativen Printprodukten und einem optimalen Adressmanagement einen Namen, sondern auch mit ihrem Engagement für die Umwelt. So erzeugen thermische Nachverbrennung, Wärmetauscher mit Verrohrungen und Steueranlagen überschüssige Wärme, die 51 000 Litern Heizöl entspricht und kostenlos der benachbarten Sportanlage Erlen zur Verfügung gestellt wird. Die Verwendung von Erdgas statt Propangas verringert zudem den CO2-Ausstoss des Unternehmens um 15 Prozent.

Erfolgreicher Feldtest: Walter Kägi (links) von der Kyburz AG und Michel Müller von Müller Martini fachsimpeln über den komplett neu konzipierten Dreischneider des Sammelhefters Primera PRO.