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02.03.2023

Wie der neue Sammelhefter Prinova bei Bairle auch die Klebebindung beflügelt

Mit dem neuen Sammelhefter Prinova von Müller Martini senkt Bairle Druck & Medien GmbH in Dischingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg nicht nur die Rüstzeiten und erhöht die Produktionsgeschwindigkeit, sondern kann nun auch Buchblocks für die Klebebindung maschinell vorsammeln.
 
Nicht weniger als 300 verschiedene Broschüren produziert Bairle Druck & Medien GmbH – pro Tag! Diese sind ebenso sammelgeheftet wie klebegebunden, offset wie digital gedruckt und bewegen sich meist in einem Auflagensegment von 1 bis 10.000, bei einem Durchschnitt von 90 Exemplaren pro Job. Ein Grossteil davon sind Gebrauchsanleitungen – das Kerngeschäft von Bairle neben klassischen Akzidenzprodukten wie Kundenmagazinen, Mitarbeiterzeitschriften, Messebroschüren und Werbebeilagen für Industriebetriebe, Banken, Gewerbe und Handel in ganz Süddeutschland.
 

Maschinenführerin Corinna List gibt am grosszügig konzipierten Touchscreen des neuen Sammelhefters Prinova die Daten für den nächsten Auftrag ein.

Die Sammelheftung als Kerngeschäft
Mit 60 Prozent entfällt der grösste Anteil des in Dischingen gedruckten Volumens auf die Sammelheftung – bei je 20 Prozent Softcover und sonstigen Printerzeugnissen. Dass sein 1948 von Grossvater Josef Bairle gegründetes und 55 Mitarbeitende in zwei Schichten beschäftigendes Familienunternehmen in der Drahtheftung so stark ist, hat für Tobias Bairle zwei Hauptgründe.
 
«Zum einen haben wir eine breite Palette von Produkten im Sortiment. Zum andern fertigen wir auch im tiefen Auflagensegment viele hochwertige Produkte mit Lackierung, Prägung und Folienkaschierung. Dank ihrer Veredelung fallen sie deutlich besser auf», sagt der seit 2006 in dritter Generation als Geschäftsführer tätige Druck-Diplom-Ingenieur Tobias Bairle (im Bild oben rechts, daneben Frank Skorna, Gebietsverkaufsleiter Müller Martini Deutschland).
 
Die Kunden noch schneller bedienen
Zwar ist die Bairle Druck & Medien GmbH ein überaus IT-affines Unternehmen und traditionell offen für neue Technologien. So stieg sie bereits 2003 in den Farb-Digitaldruck ein und erweiterte diesen 2015 mit fünf Hochleistungs-Digitaldruckmaschinen sowie 2019 mit einer High-Speed-Inkjet-Druckmaschine. Heute macht der Digitaldruck 50 Prozent des Druckvolumens aus, und er wird in den kommenden Jahren bei Bairle weiter an Bedeutung gewinnen.
 
Doch die Investition in den Prinova, der im vergangenen Dezember einen 20 Jahre alten Presto von Müller Martini ersetzt hat, ist ausschliesslich dem Offset-Geschäft geschuldet. Von Bairle digital gedruckte Produkte, die meist über den eigenen Internet-Shop oder voll digital von grossen Industriekunden hereinkommen und bis hinunter zu Auflage 1 gehen, werden auf dem neuen Sammelhefter mit Umschlaganleger und sieben Flachstapelanlegern nicht gefertigt. «Seit der Inbetriebnahme des Prinova können wir hinsichtlich offset gedruckter Produkte noch flexibler reagieren und unsere Kunden noch schneller bedienen», sagt Tobias Bairle, dessen Unternehmen im vergangenen Jahr sowohl bezüglich Druck- als auch Umsatzvolumen gewachsen ist und der deshalb optimistisch in die Zukunft blickt.


Der Grossbildschirm erlaubt einen guten Überblick über den aktuell laufenden Job auf dem Prinova. 

«Wir sparen Energiekosten ein»
Neben dem grossen Touchscreen ist Tobias Bairle auch vom Servo-Antrieb für jeden einzelnen Anleger begeistert – und dass im Dreischneider das Joch elektronisch stehen bleibt. «Dank der neuen Technologie sparen wir Energiekosten ein», sagt der Firmenchef.
 
Stichwort Kostenreduktion: Weil der Prinova deutlich schneller eingerichtet und umgerüstet werden kann als das Vorgängermodell und er zudem auch mit einer höheren Produktionsgeschwindigkeit als der Presto läuft, spart Bairle pro Tag eine halbe bis eine ganze Schicht ein. «Das ist mit Blick auf den akuten Fachkräftemangel ein nicht unwesentlicher Aspekt», betont Tobias Bairle.
 
«Wir wollen die In-house-Produktion klebegebundener Broschüren stärken»
Ein zusätzliche technische Option des Prinova spielt dem Unternehmen auch in die Hände. Der neue Sammelhefter von Bairle verfügt nämlich über eine Buchblock-Funktion. Statt wie bisher manuell können Buchblocks damit maschinell vorgesammelt werden. Bairle stieg vor acht Jahren mit einem manuellen Klebebinder auch in die Softcover-Produktion ein, und es ist die erklärte Absicht, diesen Geschäftsbereich auszubauen. «Wir wollen die In-house-Produktion klebegebundener Broschüren stärken und weniger Aufträge auswärts vergeben», unterstreicht Tobias Bairle.
 
Die modernen Features des Prinova spielen ihre Vorteile laut dem Geschäftsführer auch mit Blick auf junge Mitarbeitende aus. «Die finden es natürlich cool, wenn der Touchscreen am Sammelhefter so modern wie ihr Handy aufgebaut ist und sie Umstellungen nicht von Hand mit einem Schraubschlüssel vornehmen müssen. Solch moderne Tools sind für uns ein wichtiges Argument, um gute Nachwuchskräfte zu finden.»
 
Erst Online-Demo, dann eine Reise zu Müller Martini
Mitentscheidend für die Investition in den neuen Sammelhefter waren gemäss Tobias Bairle auch die gute Beratung und die Demos von Müller Martini. Erstmals intensiv mit dem Prinova beschäftigte er sich nach einer von Müller Martini während der Corona-Pandemie für deutsche Kunden angebotenen Online-Demo. «Diese war sehr hilfreich bei der Vorauswahl der Maschine und ermöglichte es mir, den Müller Martini-Experten detaillierte Fragen zu stellen. Bevor ich eine so grosse Investition tätige, schaue ich mir eine Maschine jedoch immer live an und möchte vor Ort mit Vertretern der Lieferanten sprechen.»
 
Tobias Bairle reiste deshalb nach Zofingen in die Schweiz, als der Lockdown beendet war. «Der Müller Martini-Auftritt im Print Finishing Center beeindruckte mich – nicht nur bezüglich Maschinenpark, sondern auch wie der ganze Workflow präsentiert wird.»