In der Schweiz können Jugendliche aus rund 245 Lehrberufen den für sie passenden auswählen – und das bereits im Alter von 13 oder 14 Jahren. Keine ganz einfache Entscheidung! Wir Berufsbildner bei Müller Martini unterstützen die Jugendlichen gern dabei, denn bei uns hat Berufsbildung eine lange Tradition. Wir zählen zu den führenden Lehrfirmen in der Schweizer Maschinenindustrie und haben seit Beginn der Berufsbildung über 1300 Lernende ausgebildet.
Uns Berufsbildnern – ich begleite bei Müller Martini übrigens die Automatiker durch ihre vierjährige Ausbildung – ist es sehr wichtig, dass die Jugendlichen einen Job wählen, der zu ihren Stärken und Fähigkeiten passt. Denn so steigt die Chance, dass sie motiviert lernen, die Lehre erfolgreich abschliessen und ihnen ihre Ausbildungszeit auch Spass macht. Damit Person, Job und Firma gut zusammenpassen, luden wir Anfang Mai in Zofingen bereits zum zweiten Mal zum insightday ein. Für diese spezielle Berufsinfo-Veranstaltung haben wir uns mit vier weiteren Firmen im Industriegebiet an unserem Hauptstandort zusammengeschlossen. Damit ermöglichen wir es interessierten Jugendlichen, ganz einfach und unkompliziert in 15 Berufe reinzuschnuppern.
400 Personen informierten sich
Bei Müller Martini selbst bieten wir die Ausbildungsberufe Kaufmann/Kauffrau EFZ, Fachmann/-frau Betreuung EFZ, Automatiker/in EFZ, Konstrukteur/in EFZ, Polymechaniker/in EFZ, Fachmann/-frau Betriebsunterhalt EFZ und Logistiker/in EFZ an. Dieses einmalige Angebot wurde letzte Woche von 400 Personen genutzt, was den insightday zu einem vollen Erfolg für Müller Martini macht. Denn bereits wenige Tage später sind bei uns die ersten Anmeldungen für Schnupperlehren und Ausbildungsplätze eingetroffen.
Es ist ganz wichtig, dass die jungen Leute unsere Firma erstmal kennenlernen und ein Gespür für unsere Branche bekommen. In dem Alter ist es vielen sicher nicht klar, was die Aussage "Müller Martini ist Marktführer für Weiterverarbeitungs-Systeme" überhaupt bedeutet. Deshalb legen wir grossen Wert darauf, dass sie zuerst einmal unsere Maschinen live erleben. Dieses Jahr kamen alle Besucher in den Genuss einer Vorführung am Klebebinder Vareo PRO, der in Kombination mit dem Schneidroboter InfiniTrim in unserem Print Finishing Center in Zofingen Softcover-Bücher produziert. Der reibungslose technische Ablauf und die Geschwindigkeit der Produktion beeindrucken die Jugendlichen (und auch deren Eltern) immer sehr und lösen damit eine erst Faszination aus.
Was macht überhaupt ein Automatiker?
Auch von unseren technischen Ausbildungsberufen hat vermutlich nicht jede:r 14-Jährige eine konkrete Vorstellung. Was ein Bäcker oder Schreiner macht, das hat man ziemlich genau vor Augen. Aber auf welche Aufgaben ein Automatiker oder ein Konstrukteur nach seiner Ausbildung trifft, das ist eher unbekannt. Deshalb haben wir bei uns am insightday die konkreten Arbeitsplätze vorgestellt, an denen auch praktische Arbeiten gelöst werden konnten. Lernende gaben persönlich Auskunft über ihren Ausbildungsalltag und auch die Berufsbildner beantworteten viele Fragen zu Inhalten und Aufgabengebieten. Der Spass durfte dabei nicht zu kurz kommen, wie die unterhaltsamen Parcours-Rennen mit der Putzmaschine am Posten Fachmann/-frau Betriebsunterhalt zeigten.
Persönliches Berufsfeldprofil
Ich erhielt viele positive Rückmeldungen zu diesem einmaligen Informationsangebot während des insightdays. Die Eltern fanden es toll, dass ihre Kinder sich so detailliert und trotzdem kompakt zu den einzelnen Berufen informieren konnten. Geschätzt wurde auch das durch unseren Partner gateway.one betriebene Infozelt, in dem die Jugendlichen eine persönliche Berufswahlanalyse durchführen konnten. Auf der Basis von persönlichen Interessen und Stärken wurde ein wissenschaftlich fundiertes Berufsfeldprofil erstellt, das Ideen für die weitere Berufswahl gibt.
Durchlässiges Bildungssystem
Damit wir auch in Zukunft erstklassige Maschinen entwickeln und bauen können, sind wir auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Deshalb legen wir bereits bei der Auswahl unserer Lernenden den Fokus auf eine hohe Motivation der Jugendlichen. Die berufliche Grundausbildung ist bei uns sehr praxisbezogen. Basierend auf dem sogenannten dualen System findet die Ausbildung sowohl in der Berufsschule als auch im Lernbetrieb statt. Rund zwei Drittel der Jugendlichen wählt in der Schweiz übrigens diesen Weg.
Durch den direkten Bezug zur Arbeitswelt weist die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern dank dieses Modells eine der tiefsten Jugendarbeitslosigkeiten auf. Ein weiterer Vorteil: Die Berufsbildung in der Schweiz ist sehr durchlässig und vielseitig. Drückt der Lernende einen Tag pro Woche zusätzlich die Schulbank, kann er während der Berufslehre zum Beispiel die Berufsmatur (Fachabitur) abschliessen und qualifiziert sich so für ein weiterführendes Studium an der Fachhochschule. Und das ist nur ein Beispiel, wie man sich mit einem Lehrabschluss jederzeit beruflich weiterentwickeln kann.
Ein erstes "Reinschnuppern"
Der insightday kann nicht nur all diese Möglichkeiten aufzeigen. Vor allem profitieren die Jugendlichen davon, ihren potentiellen Lehrbetrieb "von innen" kennenzulernen, ganz spezifische Fragen zu stellen, die Stimmung aufzusaugen und in Kontakt mit Lernenden und Betreuern zu kommen.
Der grosse Besucherandrang bestätigt uns darin, auch im nächsten Jahr wieder zum insightday einzuladen – Infos unter
insightday.ch. Vielleicht sehen wir uns ja dann! Ich würde mich freuen!
Ihr
Janick Suter
Berufsbildner Automatiker bei Müller Martini
PS: Sollten Sie Fragen zu Schnupperlehren oder Berufsbildung bei Müller Martini haben, dann schauen Sie sich doch auf unserer Karriere-Seite future.mullermartini.com um. (Link)