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10.01.2024 / Peter Wolfram

Mitarbeiter zeigen unternehmerisches Denken – so wertvoll und so schwer zu erreichen

Einige der erfolgreichsten grafischen Unternehmen, die ich kenne, stellen mit verschiedenen Strategien sicher, dass ihre Betriebe so effizient und produktiv wie möglich arbeiten. Viele unserer Kunden setzen dazu nicht nur industrielle Technologien ein, sondern diskutieren auch täglich Themen wie Lean Manufacturing, Agile Manufacturing, Six Sigma, Total Quality Management (TQM) und Total Productive Maintenance (TPM).
 
Wie in anderen Branchen setzen auch wir bei Müller Martini uns dafür ein, für unsere Kunden praxistaugliche, smarte Fabrikumgebungen und Fertigungsmethoden zu schaffen. Die modernen Systeme von Müller Martini eignen sich ideal für den Einsatz in diesen Umgebungen. Sie unterstützen ihre Betreiber bei der konsequenten Umsetzung ihrer Unternehmensstrategie (Operational Excellence).
 
Wenn es um das Management von Produktionsanlagen geht, gibt es viele, oft verwirrende und komplexe Abkürzungen, Strategien und Prinzipien. Meiner Meinung nach sticht aber eine Methode hervor, die – wenn man sie auf ihre Grundprinzipien herunterbricht – für sich allein stehen und in diesem Zusammenhang positive Ergebnisse liefern kann. Und zwar auch ohne eine voll entwickelte, komplexe, schlanke oder agile Produktionsumgebung.
 
Total Productive Maintenance (TPM) existiert seit vielen Jahren. Im Kern geht es darum, ein Umfeld und eine Kultur zu schaffen, in der die Maschinenführer ein hohes Verantwortungsbewusstsein für die von ihnen bedienten Anlagen entwickeln. Sie arbeiten eng mit der Instandhaltung, dem Engineering und der Betriebsleitung zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Maschine jeden Tag ordnungsgemäss und erfolgreich und damit auch gewinnbringend produziert.
 
Das TPM-Konzept basiert auf der Idee der vorbeugenden Instandhaltung und überlässt den Grossteil aller grundlegenden Instandhaltungsaufgaben dem Schichtführer der Anlage, in der Regel ist dies der leitende Bediener und sein Team. Im Idealfall entwickelt der Bediener ein unternehmerisches Denken für die ihm anvertraute Anlage und fühlt sich daher verpflichtet, seine Produktionsmittel in bestmöglichem Zustand zu halten.
 
Die Einführung und vor allem die Aufrechterhaltung eines TPM-Konzepts ist nicht einfach. Allzu oft treffen wir auf Produktionsumgebungen, in denen das Unternehmen erst dann auf Störungen reagiert, wenn sie auftreten. In vielen Fällen werden Probleme an der Maschine nicht sofort behoben, sondern der Bediener wartet darauf, dass ein Servicetechniker für die Wartung kommt und sich darum kümmert. Dabei werden Produktions- und Effizienzverluste in Kauf genommen, die oft hätten begrenzt oder vermieden werden können.
 
Wenn man das TPM-Konzept auf einige wenige Schlüsselkomponenten herunterbricht, können Sie ganz einfach selbst herausfinden, ob dies eine vorteilhafte Strategie für Ihr eigenes Unternehmen sein könnte.
 
Operator Care versus «Ich bediene, Sie reparieren»
Bei Operator-Care-Programmen sind die Maschinenführer dafür verantwortlich, ihre Maschinen in bestmöglichem Produktionszustand zu halten. Damit dies gelingt, müssen die Bediener von allen an der Produktion beteiligten Stellen unterstützt werden. Werksleitung, Betrieb, Produktion, Engineering und Instandhaltungspersonal arbeiten zusammen, um das erwartete Leistungsniveau der Maschinen aufrechtzuerhalten, indem sie durch abgestimmtes, proaktives Handeln den Bedarf an reaktiver Wartung so weit wie möglich reduzieren.
 
Sollte ein Bediener auf ein Problem stossen, das er alleine nicht lösen kann, werden kleine funktionsübergreifende Teams gebildet, um es gemeinsam mit dem Bediener oder dem Schichtführer zu lösen. Die Zeiten des «Ich betreibe es, Sie reparieren es» sind damit vorbei.
 
Autonome Instandhaltung
Die Bediener sind stark in die Pflege ihrer Maschinen eingebunden. Sie wenden ihre Ausbildung an und folgen standardisierten Arbeitsanweisungen bei der Überwachung, Erkennung, Inspektion und Behebung von Maschinenproblemen. Diese Tätigkeiten sowie das Reinigen, Schmieren und Überwachen von Verschleissteilen sind Teil der täglichen Arbeitsroutine und können vor allem in Randzeiten effizient abgearbeitet werden.
 
Wartungstechniker konzentrieren sich auf präventive, geplante Wartungsaktivitäten und unterstützen den Maschinenführer bei komplexeren Problemen. Auf Anweisung des Schichtführers arbeiten diese Teams daran, Ausfälle zu reduzieren oder zu verhindern sowie Rüstzeiten, Ausschuss, Anfahrmakulatur und Stillstandzeiten zu verringern und gleichzeitig die Leistung zu maximieren.
 
Schulung und Kompetenzaufbau – MMServices 
Um ein solches TPM-Konzept umzusetzen, bedarf es des fundierten und nachhaltigen Trainings aller Beteiligten. Ergänzend zu internen Schulungen bietet Müller Martini daher maschinenspezifische Performance-Trainingsprogramme für Bediener und Wartungstechniker an. Diese Programme eignen sich ideal, um standardisierte Arbeitsabläufe zu etablieren und Bediener- und Wartungsteams dabei zu unterstützen, im TPM-Umfeld erfolgreich zu sein. Schliesslich sind die Bediener bei weitem am besten in der Lage, ihre Maschinen auf Verschleiss, Ineffizienzen sowie Verbesserungsmöglichkeiten hin zu überwachen. Ein gezieltes und nachhaltiges Schulungsprogramm ermöglicht es ihnen nicht nur, die Effektivität der Gesamtanlage (OEE) zu steigern, sondern erhöht auch ihre Arbeitszufriedenheit und gibt ihnen das Gefühl, etwas erreicht zu haben.
 
Die Bedeutung eines attraktiven Arbeitsumfelds: Wo würden SIE lieber arbeiten?
Auf einem hart umkämpften Arbeitsmarkt können viele der Strategien, die zur Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter eingesetzt werden, auch auf das TPM-Umfeld appliziert werden. Die Arbeit in einem modernen, sauberen und gut beleuchteten Betrieb mit modernem Equipment fördert auf der einen Seite Effizienz und Produktivität der Produktionsanlagen und erleichtert es Maschinenführern, ein Gefühl der Verantwortung für die Maschinen zu entwickeln, für die sie zuständig sind.
 
Wie alle aktuellen Müller Martini-Systeme ist auch der neueste Müller Martini-Sammelhefter Primera PRO so konzipiert, dass er auch weniger erfahrenen Mitarbeitern einen attraktiven und ansprechenden Arbeitsplatz bietet. Ergonomisches Design mit einfacher und komfortabler Zugänglichkeit, intelligente LED-Beleuchtung, Massnahmen zur Geräuschreduktion, smarte und präzise Einrichtetechnik sowie grosse, interaktive Maschinenoberflächen machen dieses moderne System nicht nur zu einem hocheffektiven Produktionsmittel, sondern auch zu einer Maschine, an der sich die Bediener wohlfühlen und die sie gerne bedienen – eine Maschine, die für sie und auch für den Betrieb eine Bereicherung darstellt.
 
Diese modernen Produktionsmittel steigern nicht nur die Produktivität, die Zuverlässigkeit und die Qualität der Produktion, sondern auch das Engagement, den Schutz und die Arbeitszufriedenheit der Maschinenführer. In einer Welt, in der Fachkräfte schwer zu finden sind, ist die Investition in modernes Finishing-Equipment ein Mittel, um Talente anzuziehen und zu halten und gleichzeitig die Leistung der Anlage zu verbessern.
 
Ihr
Peter Wolfram
Müller Martini Region North America
 
10.01.2024 Peter Wolfram Muller Martini Region North America